Staatliche Förderung: Für wen lohnt sich „Riestern“ eigentlich?

Augen verschließen hilft nichts – die gesetzliche Rente allein wird jüngeren Menschen nicht mehr reichen. Die Politik versucht, dem mit der sogenannten Riester-Rente abzuhelfen. Im Gefolge der Rentenreform 2001 führte der vormalige Arbeitsminister Walter Riester diese durch staatliche Zulagen und Sonderausgabenabzug geförderte private Altersvorsorge ein. Doch für wen lohnt sich eine Riester-Rente überhaupt? Welches sind die wichtigsten Eckpfeiler der staatlichen Förderung?

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Die Riester-Rente wurde ursprünglich als Mittel gegen Altersarmut in Deutschland ins Leben gerufen. Experten bemängeln allerdings, diese Form der Altersvorsorge komme eher Gutverdienern entgegen, die ohnehin schon gut abgesichert sind.  Ist also das angestrebte Ziel, vor allem Geringverdiener vor Altersarmut zu bewahren, verfehlt? Eine Studie der Freien Universität Berlin und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIM) legt das nahe. Danach kommen 40 Prozent der staatlichen Förderung den oberen 20 Prozent der Einkommensbezieher zugute und nur 7 Prozent den unteren 20 Prozent in der Einkommensskala.

Jüngere Studien der Deutschen Rentenversicherung Bund und des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung bescheinigen den Riesterverträgen zwar eine gute Nettorendite, die Versicherte mit niedrigem Verdienst oder hoher Kinderzahl stütze. Die derzeitige Nullzinspolitik und Niedrigzinsphase relativiert die Renditen jedoch wieder. Ist es also berechtigt, wenn die Riester-Rente immer wieder ins Fadenkreuz der Kritik gerät oder ist sie besser als ihr Ruf?

Umständliche Vorschriften, hohes Sicherheitspotenzial

Die immer wieder laut werdenden Diskussionen über Riester nähren sich aus verschiedenen Kritikpunkten. Riestern ist einmal eine sehr arbeitsreiche Form der Altersvorsorge, so ist es immer wieder von Experten zu hören. Riester-Sparer müssen sich genauestens um die Zulagen kümmern und permanent darauf achten, genügend einzuzahlen, um dann auch wirklich die volle Förderung zu erhalten. Wer über eine ordentliche betriebliche Rente verfügt, stellt sich daher die Frage nach der Sinnhaftigkeit umständlicher Riester-Vorschriften.

Riestern gegen die Rentenlücke?

Vorteilhaft ist Riester insbesondere für jüngere Menschen, die spätere Lücken in der Rente schließen möchten. Riestern macht allerdings nur dann wirklich Sinn, wenn man die staatliche Förderung auch voll und ganz ausschöpft. Gefördert werden  alle, die in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind oder einen Ehepartner haben, der bereits riestert. Um die Förderung aus Steuererleichterungen und Zulagen in voller Höhe zu erhalten, müssen Riester-Sparer pro Jahr vier Prozent des rentenversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens einzahlen, mindestens aber 60 Euro im Jahr.

Kinderreiche Sparer profitieren

Profiteure von Riester sind auch kinderreiche Familien. Riester-Sparer erhalten bei voller Förderung 154 Euro Grundzulage im Jahr. Pro Kind bestehen weitere Ansprüche: 185 Euro für jedes Kind, das vor 2008 geboren wurde, 300 Euro für jüngere Kinder. Je nach Einkommen und Familiensituation können Sparer jährlich unabhängig vorn Anbieter allein durch die staatlichen Zulagen zwischen 0,4 und 8,5 Prozent Rendite im Jahr erhalten. Beispiel: Eine Hausfrau mit drei kleinen Kindern hat einen jährlichen Anspruch von über 1.000 Euro, muss dabei selbst aber nur 60 Euro einzahlen.

Grundsicherung mit Riester?

Skeptisch sein sollten jene sein, die über Jahre wenig verdient haben und im Alter voraussichtlich auf Grundsicherung angewiesen sind. In den meisten Fällen ist es dann nur begrenzt sinnvoll, einen Riester-Vertrag abzuschließen. Warum? Derzeit wird die Förderung ausschließlich mit der Grundversicherung verrechnet.

Es gibt natürlich auch genug schwarze Schafe unter den Anbietern von Riester-Verträgen. Im Zweifelsfall kann aber ein kompetenter Vermögensberater helfen. Wichtig bei der Auswahl des Beraters: Dieser sollte in der Lage sein, ein breites Portfolio zu präsentieren, um auch wirklich den passenden Vertrag für die jeweilige Lebenssituation gestalten zu können.

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